Jungfuchs Foto: Leo Wyden
Jungfuchs Foto: Leo Wyden

Fuchs (vulpes vulpes)

 

Der Fuchs gehört zu den häufigsten und weit verbreitesten Raubtieren in unseren Revieren.

Zoologisch gesehen gehört er zu der Familie der Hunde oder hundeartigen. Er bewohnt Höhlen- und Fuchsbauten und sogenannte Erdbaue, die er meistens nicht selber gräbt. Sein Wohn- und Jagdgebiet sind Feld und Wald – er ist aber immer mehr auch in Siedlungen anzutreffen, seit den 80er Jahren sind auch die Zürcher Stadtfüchse bekanntgeworden, die sich gerne in Parks aufhalten. In Winkel werden oft auch gerne Gärten, Beeren- u. Obstkulturen, Komposthaufen und Siedlungen mit Nahrungsangebot wie Katzenplätzli etc. aufgesucht.

 

Die Ranzzeit (Paarungszeit) der Füchse ist Ende Dezember bis Ende Januar. Wenn Schnee liegt kann man nachts beobachten, wie die Fähe (Weibchen) vom Rüden (Männchen) verfolgt wird; manchmal hört man auch Bellen und Heulen, dann wenn die Rüden auf Brautschau sind. Die Tragzeit beträgt etwa 8 Wochen, sie wölft (gebährt) etwa 4 bis 8 Welpen ( Junge), die behaart und blind auf die Welt kommen. In den ersten Wochen verbleiben die Welpen im Bau und werden von der Mutter gesäugt, später erbricht die Fähe einen halbverdauten Brei. Nach etwa zwei Monaten beginnt die Mutter, ihre Welpen auf den Raubzügen mitzunehmen.  Ab Mitte Juni beginnen sich die Jungen von der Mutter zu lösen und machen bereits kleinere Pirschgänge im Alleingang oder zu Zweit.

 

Anfänglich war man der Meinung, dass der Fuchs ein Einzelgänger ist. Inzwischen haben Studien nachgewiesen, dass der Fuchs in Familienverbänden lebt. Während der Welpenaufzucht beteiligt sich auch der Vaterrüde an der Aufzucht , namentlich bei der Futterbeschaffung. Das Revier wird sowohl durch Absondern von Losung (Kot) , welches oft an einem erhöhten Platz wie z.B. einem Stein abgesetzt wird, markiert. Ebenso wird durch die Viole, einer Duftdrüse auf der Schwanzwurzel, ein stinkendes Sekret abgesondert..

 

Meister Reinecke hat , ausser dem Luchs, der Jungfüchse erbeutet, keine natürlichen Feinde mehr. Viele Füchse fallen dem Verkehr zum Opfer. In den 70er Jahren grasierte die Tollwut und er musste aus seuchenpolizeilichen Gründen stark bejagt und sogar in den Fuchshöhlen vergast werden. Seit dem Ausrotten der Tollwut hat er sich stark vermehrt und gefährdet durch seine Überpopulation den Hasenbestand sowie das Vorkommen von Bodenbrütern. Sicherlich ist er für den Rückgang der Fasanen, Trappen und anderer seltener Brachvögel im Riedgebiet mitverantwortlich. Der Fuchs ist hauptsächlich in der Dämmerung und nachts auf Beutefang. Auf seinem Speiseplan gehören als Hauptnahrung Mäuse, daneben je nach Gelegenheit Jungwild (Hasen, Rehkitze), Vogelgelege und Jungvögel, Insekten und Käfer. Er ist gleichzeitig aber auch Polizist im Wald und verzehrt Aas und Fallwild (verendete Tiere durch Verkehrsunfall). Den Speiseplan bereichern je nach Jahreszeit aber auch Beeren und Früchte. Als Kulturfolger frisst er alles, was er bekommen kann. So werden in Parks Papierkörbe geleert, um nach Fast-Food-Resten zu suchen. Der Fuchs ist schlau und listig, seine Sinne (Gehör, Geruchsinn und Sicht) sind ausgesprochen stark entwickelt, deshalb ist die Bejagung des Fuchses für den Jäger immer eine grosse Herausforderung.

 

Jungfüchse Foto: Leo Wyden
Jungfüchse Foto: Leo Wyden

Das Sommerfell des Fuchses ist kurz und stumpf, bei den Jungfüchsen eher wollig. Der Winterbalg (Winterfell) dagegen ist langhaarig, glänzend und kann für die Fellverarbeitung verwendet werden. Die Mäntel aus Fuchsfell isolieren sehr gut gegen Kälte. Leider sind durch die Kampagnen gegen das Pelztragen auch die Rotfuchspelze in Verruf geraten. Die Jägerschaft bemüht sich zur Zeit, ein Schweizer Label für den in Freiheit erlegten Fuchs zu schaffen und so das Fell der erlegten Füchse sinnvoll verwerten zu können.

 

Der Fuchs wird intensiv bejagt, vorallem während des Winters. Es ist wichtig, dass die Population auf ein gesundes Mass gehalten wird, um zu verhindern, dass das ökologische Gleichgewicht gestört wird (Artenvielfalt) und gleichzeitig, dass der Bestand gesund erhalten bleibt. Bei hohem Überbestand wird die Dezimierung durch die Natur mit Seuchen geregelt (Tollwut, Staupe, Räude usw.) Diese Krankheiten sind für Mensch und Haustiere gefährlich. Es ist deshalb wichtig, dass die Füchse nicht vermenschlicht oder gar angefüttert werden, um die nötige Distanz zu wahren und eine weitere unnötige Annäherung an die Zivilisation vermieden wird.

 

Ansteckungsgefahren s. unter Krankheiten